Am gestrigen Freitag hatten wir in unserem vollbesetzten Unterrichtsraum die Gelegenheit, einen beeindruckenden und lehrreichen Vortrag von Horst Thiemt und Nicolas Weiß vom Polizeipräsidium Oberfranken in Bayreuth zu erleben. Beide Referenten, die zum Zeitpunkt des tragischen Busunglücks auf der A9 bei Münchberg am 3. Juli 2017 noch bei der Verkehrspolizeiinspektion Hof tätig waren, gaben wertvolle Einblicke in die Einsatzbewältigung und die damit verbundenen Herausforderungen aus Sicht der Polizei.
Der Vortrag, der auch von Heiko Mettke und Günter Schübel von der Polizeiinspektion Münchberg sowie Ehrenkreisbrandrat Reiner Hoffmann verfolgt wurde, erstreckte sich über zwei spannende Stunden. Im Mittelpunkt standen die Chronologie der Ereignisse, die aufwendigen Ermittlungen und die umfangreiche Aufarbeitung dieses Großschadensereignisses, bei dem 18 Menschen ihr Leben verloren.
Die Dimensionen des Einsatzes waren enorm: Rund 200 Einsatzkräfte, darunter über 70 Polizisten, viele Rettungshubschrauber (darunter einer aus Hannover) sowie Kriminalbeamte aus ganz Oberfranken und Experten aus dem gesamten Bundesgebiet arbeiteten Hand in Hand bei der Beweisaufnahme. Bei der Leichenbergung waren unter anderem auch der leitende Rechtsmediziner der Universitätsklinik Erlangen und ehrenamtliche Kräfte der Feuerwehr Münchberg und des Technischen Hilfswerks Hof beteiligt.
Die Ermittlungen umfassten Befragungen von Businsassen in Krankenhäusern, Zeugen vor Ort und Angehörigen in Sachsen, Auswertung von Film- und Fotoaufnahmen, sowie Untersuchungen an einem baugleichen Reisebus und vieles mehr.
Besonders hervorgehoben wurde die Zusammenarbeit aller Stellen und Hilfsorganisationen – unabhängig davon, ob haupt- oder ehrenamtlich – bei der Bewältigung dieses tragischen Unglücks.
Wir bedanken uns herzlich bei den Kollegen der Polizei für die spannenden Einblicke und die stets vertrauensvolle Zusammenarbeit. Solche Veranstaltungen sind ein wertvoller Beitrag für unsere gemeinsame Einsatzvorbereitung und -bewältigung.
